Präsentation

1. Bestimmung

In vielen der neuen Prüfungsformen sind Präsentationen als Teil der Prüfungen vorgesehen. So kann z.B: in Verbindung mit den in der gestreckten Prüfungen vorgesehenFachgesprächen eine Präsentation gefordert werden. In den neuen Prüfungsordnungen der IT-Berufe ist die Präsentation im Zusammenhang mit der Durchführung des Fachgesprächs als Teil der Abschlussprüfung zwingend vorgeschrieben (§15 Abschlussprüfung (2)).

Bei der Präsentation handelt es sich um einen frei gehaltenen Kurzvortrag, in dem der Prüfungsteilnehmer eine Aufgabenstellung, ein Projekt bzw. einen Arbeitsprozess anschaulich und fachlich korrekt darstellt. Dies erfolgt in der Regel ohne Unterbrechung durch Zwischenfragen. Dem schließt sich dann das Fachgespräch an, das sich thematisch auf die Inhalte der Präsentation und angrenzende Themenbereiche bezieht. Bei einer Präsentation im Zusammenhang mit einem betrieblichen Auftrag besteht die Aufgabe der Präsentation darin, über Planung, Durchführung und Ergebnisse des zuvor bearbeiteten Projekts zu berichten. In der Regel wird eine Präsentation durch den Einsatz von Präsentationsmedien wie Folien oder mit PC-Präsentationsprogrammen erstellten Textbausteinen unterstützt.

Über die Präsentation möchte der Prüfungsausschuss erfahren und beurteilen, ob und inwieweit der Prüfungsteilnehmer dazu in der Lage ist, fachbezogene Probleme und Lösungskonzepte darzustellen, den für seine Projektarbeit relevanten fachlichen Hintergrund aufzuzeigen sowie seine konkrete Vorgehensweise zu begründen. Die Präsentation lässt somit Rückschlüsse auf Fachkompetenz zu bzw. in der Regel auch auf Aspekte sprachlicher und analytischer Fähigkeiten sowie Überzeugungskraft und die Fähigkeit, Medien zweckmäßig einzusetzen. Als Prüfungsmethode eignet sich die Präsentation dementsprechend hauptsächlich für Berufe, bei denen es zu den zentralen Aufgaben zählt, Arbeitsergebnisse firmenintern oder gegenüber externen Kunden zu präsentieren.

2. Aufbau und Gestaltung der Präsentation

Bei der Gestaltung der Präsentation sind vor allem der Aufbau und die inhaltliche Struktur, die sprachliche Gestaltung und die zielgruppengerechte Darstellung zu beachten. Hinsichtlich des Aufbaus sollte die Präsentation aus einer klar erkennbaren Einleitung, einem Hauptteil und einem Schluss bestehen. Der Aufbau der Präsentation muss sich darüber hinaus am Thema orientieren, logisch stringent und ergebnisorientiert sein. In diesem Sinne ist wichtig, das Thema auch aufgrund der beschränkten Zeit, prägnant und auf die zentralen Aspekte konzentriert zu präsentierten. Dabei gilt es, die sprachliche Gestaltung zu berücksichtigen, wobei vor allem auf die Ausdrucksweise und die zu verwendeten Fachbegriffe zu achten ist. Der Aspekt der Ergebnisorientierung sollte den gesamten Ablauf der Präsentation bestimmen. Hierzu gehört auch die Entwicklung kreativer Lösungsansätze. Schließlich kommt es darauf an, die Präsentation so zu gestalten, dass sie dem Kenntnisstand und den Bedürfnissen der Zielgruppe entspricht. Dementsprechend sind die zu verwendenden Medien zu wählen und die Körpersprache als Unterstützung des Verstehensprozesses einzusetzen.

Gestaltungsmerkmale der Präsentation

1.Entwicklung kreativer Lösungsansätze (Ergebnisorientierung)
2.Aufbereitung des Themas entsprechend der Zielgruppe (Verständlichkeit)
3.Eingrenzung des Themas auf zentrale Aspekte
4. Klarer Aufbau und Strukturierung des Vortrages (Einleitung, Hauptteil, Schluss)
5. Einhaltung der vorgegebenen Zeit
6. Einsatz unterstützender Präsentationsmedien
7. Berücksichtigung nonverbaler Kriterien (Körperhaltung,Gestik)
8. Beachtung der sprachlichen Gestaltung


 

 

Gepr. Berufspädagoge, Aus- u. Weiterbildungspädagoge, Ausbildung der Ausbilder IHK